Ma-Arbeit: Architektur zur generischen Beschreibung von Szenarioverhalten
Mithilfe einer Simulation werden reale Prozesse imitiert, um das Verhalten zumeist komplexer Systeme vorhersagen und auf diese Weise virtuell Experimente durchführen zu können, ohne das reale System zu benötigen. Bei der Modellierung des Systemverhaltens lassen sich prinzipiell zwei Arten von Verhalten unterscheiden, welche hier als aktives und passives Verhalten bezeichnet werden sollen. Das passive Verhalten bezeichnet das strukturbegründete Verhalten, das sich aus den physischen Wirkbeziehungen ergibt. Beispielsweise schwingt ein mechanisches Pendel, weil es mechanisch so strukturiert ist und sich entsprechend seiner Freiheitsgrade und seines Anfangszustandes nur so bewegen kann. Das aktive Verhalten ergibt sich dagegen aus Aktionen die durch Steuerungsanweisungen in der Systemsteuerung ausgelöst werden. Hierbei muss die Modellierung von Prozessen und Systemsteuerungen von der Spezifikation von System- oder Simulationsverhalten unterschieden werden. Für die Untersuchung komplexer Systeme im virtuellen Testbed ist es wichtig, beide Formen berücksichtigen zu können, um einerseits deterministisch relevante Situationen erzeugen, sowie andererseits unerwartetes emergentes Verhalten auch in der Simulation hervorrufen zu können.
Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung einer geeigneten Architektur zur Abbildung des aktiven Verhaltens in der Simulation. Hierzu sollen zunächst bestehende Werkzeuge zur Verhaltensmodellierung analysiert und verglichen werden, um aus den gewonnenen Erkenntnissen einen möglichst generischen Satz an funktionalen Elementen zu implementieren, welche sowohl für die Simulation von Systemsteuerungen, als auch für die Spezifikation von Simulationsverhalten verwendet werden können.
Stichworte: Modellierung, Systemsteuerung, Szenarioverhalten
Betreuer: Dahmen