Die “Virtuelle Inbetriebnahme” hat zum Ziel, komplexe Automatisierungsanlagen auf Basis digitaler Modelle und Methoden in Betrieb zu nehmen, insbesondere unter dem gezielten Einsatz von 3D-Simulation und Visualisierung. Ihr Zweck ist die ganzheitliche Planung, Realisierung, Steuerung und laufende Verbesserung aller wesentlichen Produktionsprozesse und -ressourcen in Verbindung mit der realen Anlage. Ziel dieses Forschungsbereiches ist die Entwicklung universeller Planungs- und Simulationswerkzeuge für die Automatisierungstechnik zur Simulation und Einrichtung kompletter Fertigungslinien mit allen integrierten Komponenten wie Robotern, SPSen, Zuführ- und Transporteinrichtungen und Sensoren. Aufbauend hierauf können dann unter anderem Layouts optimiert, Roboter- und Steuerungsprogramme entwickelt, sowie Erreichbarkeits- und Kollisionsüberprüfungen durchgeführt werden. Die Simulation aller Bewegungsabläufe, der Handhabungsvorgänge und der Interaktion mit der Peripherie sichert die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die reale Zelle.
Insbesondere Paradigmen der Visuellen Programmierung bieten hier einen intuitiven Zugang zur Programmierung von Automatisierungssystemen. Ziel der Arbeiten des MMI in diesem Bereich ist die Weiterentwicklung von angepassten visuellen Programmierkonzepten für verschiedene Szenarien wie beispielsweise der Roboterprogrammierung oder der virtuellen Inbetriebnahme industrieller Fertigungsprozesse auf Basis von Multi-Agentensystemen.